Sie unterstützen nicht nur Cliquen, sondern auch in besonderen Fällen einzelne Jugendliche, die sich auf der Straße, auf öffentlichen Plätzen oder anderen selbstgewählten Räumen treffen. Dabei sind die Mitarbeiter*innen lediglich Gäste in der Lebenswelt der Jugendlichen. Die jungen Nutzer*innen der Mobilen Jugendsozialarbeit entscheiden immer selbst, ob sie das Angebot annehmen. Das Angebot richtet sich an Kinder mit jugendspezifischem Verhalten sowie an Jugendliche und junge Heranwachsende im Alter von 10 bis unter 27 Jahre.
Förderer
Im Überblick
Ziele, Aufgaben und Methoden
Ziele und Aufgaben
Die Mobile Jugendsozialarbeit leistet niedrigschwellige und lebensweltorientierte Alltags- und Lebenshilfe, als ganzheitliches Unterstützungsangebot, in der sozialen Infrastruktur; primär im Freizeitbereich Jugendlicher. Weiterhin steht die Förderung von Partizipation und die Verbesserung der Lebens- und Freizeitsituation Jugendlicher z.B. durch Schaffung bzw. Erhalt selbstgewählter sozialer Räume oder die Unterbreitung freizeitpädagogischer Angebote im Mittelpunkt der Arbeit. Es sollen Sozialkompetenzen (sozial-kommunikative Kompetenzen, Gestaltung sozialer Interaktion) Selbstkompetenzen (Selbstorganisations-, Selbstartikulationskompetenzen) sowie Handlungskompetenzen junger Menschen und deren Organisationsformen gefördert werden, dies meint unter anderem die gemeinsame Erarbeitung von Lösungsstrategien bei individuellen und Gruppenproblemen. Des Weiteren wird, insbesondere bei devianten Jugendlichen, gemeinsam nach funktionalen Äquivalenten zu ihrem bisherigen alltäglichen Handeln gesucht und bei deren Umsetzung unterstützt. Im Fokus unserer Tätigkeit stehen nicht die Probleme die die Jugendlichen machen, sondern die Probleme, die sie haben.
Methoden
- Streetwork (als Zugangsform)
- Freizeitpädagogik z.B. Ferien und Freizeitaktionen
- niedrigschwellige Jugendberatung im Rahmen der Straßensozialarbeit
- Einzelfallbegleitung: Unterstützung und Vermittlung des Einzelnen bei Problemen in der Lebensbewältigung, beispielweise bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen, familiären Problemen, bei der Wohnungssuche oder Suche nach Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen, usw.
- Gruppenarbeit: Arbeit mit verschiedenen Cliquen und Jugendlichen in den Stadtteilen, Projektarbeit nach Interessen der Jugendlichen
- Gemeinwesenarbeit: Interessenvertretung der Jugendlichen im gesamten Stadtgebiet z. B. bei Treffpunktmöglichkeiten, Rückzugsmöglichkeiten, Freiräume für Straßencliquen, Organisation von Aktionen und Projekten, Zusammenarbeit mit Vereinen, Schulen und anderen öffentlichen Angeboten und Einrichtungen im Stadtgebiet
Freizeitangebote / Projekte
Folgende Projekte wurden in der Vergangenheit durchgeführt oder sind bereits schon traditioneller Teil des Angebotes der Jugendsozialarbeit. Einige Projekte werden mit KooperationspartnerInnen durchgeführt.
- Skaterevents
- Hallenfußball
- (Straßen-) Fußballturniere
- Freizeitfahrten und Wanderungen mit Jugendlichen über mehrere Tage sowie Kurzfahrten •Durchführung von Ferien- und Freizeitaktionen
- Sunset Beach - Veranstaltung: Die Mobile Jugendarbeit veranstaltet jährlich ein Fest am Brodaer Strand mit verschiedenen KooperationsparterInnen der Stadt Neubrandenburg, wobei diverse Angebote ermöglicht werden (Musik bspw. RapBattle, ein offener Grill (Selbstverpflegung), Drogenprävention, Graffiti Battle u.a.)
Im Zuge der Corona Pandemie im Jahr 2020 passten wir unsere Arbeitsweise, unsere Projekte und Angebote den Gegebenheiten an. So wurde die Anzahl der Veranstaltungen stark reduziert und wir führten dafür Projekte im kleineren Rahmen durch. Dabei waren wir verstärkt in den sozialen Medien aktiv und konnten somit unser Angebot auch auf sozialen Plattformen publik machen.
Projekte und Freizeitangebote
Mobile Jugensozialarbeit in der Innenstadt
Die Mobile Jugendsozialarbeit der Caritas schafft seit drei Jahren von Mai bis September einen offenen Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 27 Jahren im öffentlichen Raum der Neubrandenburger Innenstadt. Nach Stationen an der Regionalbibliothek und am Stargarder Tor findet das Projekt aktuell am Pumptrack "Wildride" im Kulturpark statt.
Jeden Mittwochnachmittag bietet das Team gemeinsam mit Kooperationspartnern vielfältige Freizeit-, Medien- und Bildungsangebote sowie Beratung und Unterstützung an. Die Jugendlichen gestalten die Inhalte aktiv mit und finden hier einen Ort zum Austausch, zur Begegnung und zur Entwicklung eigener Ideen.
Das Projekt fördert die positive Wahrnehmung junger Menschen in der Öffentlichkeit, erleichtert den Zugang zu Beratungs- und Hilfsangeboten und stärkt die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren der Sozialen Arbeit und städtischen Einrichtungen. Kooperationspartner sind herzlich eingeladen, eigene Angebote einzubringen und das Netzwerk für Jugendbeteiligung und soziale Unterstützung weiter auszubauen.
Kunst von und mit Jugendlichen
Graffiti als Kunst - Kreativität, Gemeinschaft und Jugendbeteiligung
Graffiti ist weit mehr als bunte Farbe auf Beton - es ist eine anerkannte Kunstform, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen neue Wege des kreativen Ausdrucks und der Beteiligung eröffnet. Unsere Projekte in Klein Lukow und Neubrandenburg zeigen, wie Graffiti als legales, gemeinschaftliches Kunstprojekt positive Impulse für das Zusammenleben und die Stadtgestaltung setzt.
Graffiti-Projekte fördern Kreativität und Gemeinschaft
Durch die professionelle Begleitung und das Angebot legaler Flächen erhalten Jugendliche die Möglichkeit, ihre künstlerischen Fähigkeiten auszuprobieren, Motive gemeinsam zu entwickeln und den öffentlichen Raum aktiv mitzugestalten. Die entstandenen Werke verschönern nicht nur das Ortsbild, sondern sind bleibende Symbole für Jugendkultur, Engagement und Selbstwirksamkeit.
Offene Angebote für alle Altersgruppen
Ob am Silo in Klein Lukow oder im Skatepark und bei "Sprühling im Reitbahnvegas" in Neubrandenburg: Unsere Veranstaltungen sind offen für Kinder, Jugendliche, Studierende, Familien und Anwohnerinnen und Anwohner. Sie fördern den Austausch zwischen verschiedenen Generationen und sozialen Gruppen, stärken das Gemeinschaftsgefühl und bauen Berührungsängste gegenüber Graffiti ab.
Prävention, Beratung und Beteiligung
Neben der künstlerischen Arbeit bieten die Projekte Raum für ungezwungene Gespräche, niedrigschwellige Beratung und Aufklärung über rechtliche Aspekte. Workshops vermitteln Wissen zu Technik und Gesundheit, während die Beteiligung an der Gestaltung von Freizeitorten wie dem Skatepark die lokale Identität und die Wertschätzung für den öffentlichen Raum stärkt.
Nachhaltige Wirkung für die Region
Die Graffiti-Projekte schaffen Netzwerke, fördern soziale Kompetenzen und machen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Jugendliche sichtbar. Sie tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen, die Region aufzuwerten und langfristig die Identifikation junger Menschen mit ihrem Lebensumfeld zu stärken. Die Einbindung digitaler Medien sorgt zudem für eine breite Sichtbarkeit und Ansprache der Zielgruppen.
Graffiti als Kunst verbindet Kreativität, Gemeinschaft und Beteiligung. Unsere Projekte laden alle Interessierten ein, gemeinsam neue Perspektiven zu entdecken und die Stadt aktiv mitzugestalten - für eine offene, bunte und lebendige Jugendkultur.
Sport
Skatecontests haben in Neubrandenburg eine lange Tradition - im Jahr 2022 wurden frühere Teilnehmer zu den Hauptorganisatoren. Eine Gruppe von jungen Skatern fand sich zusammen, um den Skatecontest im Reitbahnviertel zu veranstalten. Sie planten den Ablauf; von Anmeldung über die Durchgänge bis hin zur Siegerehrung, die Werbung auf den sozialen Netzwerken, sowie das Programm drum herum. So lockte das Event durch eine alkoholfreie Cocktailbar, einem offenen Grill, der Chillout Area sowie Graffiti künstlerisch Interessierte, Anwohner sowie Besucher an. Am Skatecontest nahmen 30 Skater aus Mecklenburg-Vorpommern und auch aus Brandenburg teil, die in verschiedenen Kategorien gegeneinander antraten und für Begeisterung der Zuschauer sorgten.
Fußball hat ebenso wie Skaten eine lange Tradition bei der MoJu. Neben dem Training in der integrativen Hallenzeit auf dem Datzeberg fanden viele Turniere statt, darunter jährlich ein Fußballturnier zum Tag der Städtebauförderung im Reitbahnviertel mit dem Quartiersmanagement der KEG, die regelmäßigen Mosa-Cups in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtreff MOSAIK und in 2023 fand erstmalig ein Soccer-Turnier für Kinder unter 14 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtreff Konnex und dem MOSAIK des ASB statt.
Stadtteilfeste
Als stetiger Akteur in den Stadtteilen und deren Stadtteilarbeitskreisen sind wir als Angebot der Jugendarbeit jährlich auf den verschiedenen Stadtteilfesten vertreten. Wir bieten jungen Menschen und ihren Familien mit unserer Chillout Area einen jugendgerechten attraktiven Ort zum Verweilen, ins Gespräch kommen und Austauschen. Dabei sind wir auf die Kooperation mit anderen im Stadtteil tätigen Akteuren angewiesen, um zielgruppenorientierte Aktionen durchzuführen. So wurde unsere Chillout Area bspw. beim Stadtteilfest der Südstadt vom Sportverein Rhino Boxing e.V.mit einem Sportangebot und durch die Jugendbeteiligungskoordinatorin der Stadt mit einem Tischkicker ergänzt. Das Stadtteilfest der Oststadt konnten wir mit spielerischen Aktivitäten in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtreff MOSAIK des ASB gestalten. Beim Stadtteilfest auf dem Datzeberg arbeiten wir zusammen mit Polylux und dem Jugendklub TONI. Das Stadtteilfest der Nordstadt gestalten wir ebenfalls zusammen mit der Jugendbeteiligungskoordinatorin der Stadt. Oftmals sind wir in einigen Festkomitees vertreten und können so bei der Planung des jeweiligen Festes die Interessen der jungen Menschen einholen und vertreten.
Ratgeber für Polizeikontrollen
Durch die Aufklärung über die persönlichen Rechte und Pflichten der Jugendlichen, aber auch Beamt*innen, wird die demokratische Teilhabe, die gegenseitige Anerkennung und aktive Beteiligung der jungen Menschen gefördert. Der Ratgeber soll die Selbstverständlichkeit von gewaltfreier Kommunikation und einem respektvollen Miteinander vermitteln, indem er die Werte des Grundgesetzes mit aufgreift. Damit kann das Projekt zur zivilgesellschaftlichen Konfliktregulierung und Sozialkompetenzentwicklung bei der Zielgruppe beitragen.
Der Ratgeber für Polizeikontrollen wird im Format eines Miniflyers und als Plakat umgesetzt. Die Flyer und Plakate werden an formellen Treffpunkten (z.B. in Jugendclubs), in Schulen und bei unseren Netzwerkpartnern ausgelegt bzw. ausgehängt. Der Ratgeber für Polizeikontrollen enthält Tipps zum Umgang mit einer polizeilichen Kontrollsituation und verschiedenen polizeilichen Maßnahmen anhand von Beispielen. Außerdem werden die Leser*innen über ihre eigenen, sowie die Rechte und Pflichten der Beamt*innen aufgeklärt. Durch diese Aufklärung werden Unsicherheiten aus dem Weg geräumt und es entstehen weniger konfliktbehaftete Kontrollsituationen für Jugendliche und Beamte. Die Sozialkompetenzen der Kinder und Jugendlichen werden durch die präventive Aufklärung gestärkt. Sie gehen dadurch entspannter mit Polizeikontrollen um und die zivilgesellschaftliche Konfliktregulierung wird positiv gestärkt.
Kontakt

+49 395 58145 69