Pfingsten – was das Fest mit uns heute zu tun hat
Die biblische Pfingstgeschichte erzählt von einem Moment der Veränderung:
Menschen, die sich zurückgezogen hatten - voller Zweifel, Angst, Sprachlosigkeit - spüren plötzlich einen Impuls.
Sie gehen nach draußen, fangen an zu sprechen, und vor allem: Sie verstehen einander. Trotz aller Unterschiede.
Es ist der Beginn von echter Verbindung.
Nicht, weil alles plötzlich einfacher wird - sondern weil ein neuer Geist in Bewegung kommt:
Ein Geist, der ermutigt. Der verbindet. Der Vertrauen wachsen lässt.
Auch der am Ostermontag verstorbene Papst Franziskus betonte in seiner Pfingstpredigt 2020 die einheitsstiftende Kraft des Heiligen Geistes. Er beschreibt diesen Geist als Kraft, die aus Unterschiedlichkeit etwas Gemeinsames entstehen lässt. Er sagt:
"Der Heilige Geist ist Harmonie - er schafft Einheit, er bringt Vielfalt in Einklang. Er macht aus uns nicht alle gleich, sondern schenkt uns das Staunen über den anderen."
Gerade das macht Pfingsten so zeitgemäß:
Es geht nicht darum, dass alle gleich denken oder fühlen.
Sondern darum, dass wir - in aller Verschiedenheit - offen füreinander werden.
Dass wir wieder in Kontakt kommen: mit uns selbst, mit anderen, mit dem, was uns trägt.
Was heißt das für heute?
Auch wir erleben Sprachlosigkeit, Rückzug, Müdigkeit.
Auch wir suchen nach Momenten, in denen sich etwas löst:
Ein Gespräch, das ehrlich wird. Ein Augenblick, der atmen lässt. Ein Gedanke, der hängen bleibt.
Vielleicht ist das Pfingsten heute:
Ein stiller Impuls, der uns neu ausrichtet.
Der Funke, der überspringt - nicht laut, aber echt.