Aktionsplan gegen Antisemitismus
Nicht selten wird der Ruf laut nach einfachen Rezepten und nach Führung außerhalb demokratischer Regeln. Und fast immer kommt es dabei - latent oder offen - zu antisemitischen Äußerungen und Aktionen. Das darf uns als Christen nicht unberührt lassen. Wir müssen als Caritas bewusst und engagiert Stellung nehmen für unsere älteren Geschwister im Glauben, für unsere jüdischen Mitbewohner.
Es gibt Antisemitismus, der sich aus ganz unterschiedlichen Positionen speist. Denn neben dem rechtsextremen Judenhass ist der Antisemitismus nicht zu übersehen, der islamistischen und "linken" Kreisen zu zuordnen ist. Oft gehen diese sich ansonsten häufig radikal widersprechenden gesellschaftlichen Strömungen und Gruppierungen bezüglich des Antisemitismus eine "unheilige" Allianz ein. Diese Vorurteile und dieser Hass sind äußerst besorgniserregend. Vor allem auch deshalb, weil der Hass auf jüdisches Leben sich rasch vom Denken über die Sprache zunehmend in erschreckenden, gewaltverherrlichenden Taten äußert.
Solidarität, das engagierte Eintreten für Menschenwürde und Menschenrechte, muss unsere Antwort darauf sein. Der Schriftsteller Reinhold Schneider (1903-1958) hinterließ uns in dieser Frage ein unmissverständliches Vermächtnis, indem er die Kirche anklagte, dass sie in den dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte nicht geschwisterlich neben der Synagoge stand.
Wir wissen, dass Menschenrechte und Menschenwürde universell gelten und nicht verhandelbar sind, weil sie in einer absoluten Liebe begründet sind, die wir GOTT nennen. Als Mitarbeitende der Caritas setzen wir uns bewusst und couragiert mit populistischen Positionen auseinander, indem wir aufzeigen, welche destruktiven und absurden Welt- und Menschenbilder hinter derlei dumpfen Parolen und Erzählungen stehen.
Der vorliegende Aktionsplan verdient aus diesen und vielen anderen Gründen unsere volle Unterstützung.