Eine Party für Alle feiert Premiere

Von 16 bis 23 Uhr konnten die Gäste in Helgas Stadtpalast auf zwei Floors zu Electro und Schlagermusik tanzen. Einer der DJs war ein Klient, der zum ersten Mal in einem richtigen Club auflegte.
Um den Raum auch für Menschen zu öffnen, die vielleicht aus unterschiedlichen Gründen von anderen Veranstaltungen ausgeschlossen sind, hatte das Organisationsteam verschiedene Überlegungen angestellt:
- Die Party begann bereits um 16 Uhr, damit beispielsweise auch Senioren aus den benachbarten Pflegeheimen dabei sein konnten.
- In Rücksichtnahme auf Menschen mit einer Suchterkrankung gab es bis 20 Uhr keinen Ausschank oder Konsum von Alkohol.
- Um Menschen mit wenig Geld die Teilnahme zu ermöglichen, wurde nur ein symbolischer Eintrittspreis von zwei Euro verlangt; auch die Getränke wurden sehr günstig angeboten.
- Damit sich auch Gäste mit Epilepsie oder Autismus wohlfühlen, wurde bis 20 Uhr auf Lichteffekte und eine Nebelmaschine verzichtet. Auch die Lautstärke der Musik war geringer als sonst üblich.
- Der Zugang war über eine Rampe barrierefrei, ebenso eine Toilette.
- Awareness Beauftragte waren vor Ort.
"Wir wollen Menschen zusammen bringen. Und zwar alle, die Lust haben. Einziges Ausschlusskriterium ist Diskriminierung in jeglicher Form", so die Organisator*innen.
Die ganze Party wirkte extrem durchdacht und wurde sehr positiv aufgenommen. Nicht nur von der Party-Szene vor Ort, sondern auch von den Medien. So berichteten unter anderem der NDR und der Nordkurier.
Unter den Gästen waren auch vier junge Frauen, die weder beeinträchtigt sind noch Begleitperson waren, sondern die einfach nur von der Party gehört hatten und total begeistert waren: "Es sind so viele nette Leute hier. Total krass, was das Setting hier mit der allgemeinen Stimmung macht."
Echte Inklusion ist, wenn man nicht mehr Inklusion davor schreiben muss. Und das ist hier extrem gut gelungen.
Text: Cornelius Cappallo (Caritas-Regionalleitung Rostock)/Redaktion

