Büste von Schwester Elisabeth Rivet gestohlen - und wiedergefunden
Für die Mitarbeitenden und die Bewohner*innen war der Diebstahl ein Schock, denn die etwa 30 Kilogramm schwere Büste hat nicht nur einen hohen materiellen, sondern vor allem einen unschätzbaren emotionalen Wert. "Die Büste von Schwester Elisabeth Rivet ist weit mehr als ein Kunstobjekt. Sie erinnert uns täglich an die selbstlose Menschlichkeit und den Mut dieser beeindruckenden Frau", erklärt Einrichtungsleiterin Julia Just.
Sie appellierte über die Medien an die Person oder die Personen, die die Büste entwendet hatten, das Werk zurückzubringen. "Vielleicht lässt sich das Gewissen ansprechen - denn diese Tat raubt einer Gemeinschaft ein wichtiges Symbol ihrer Identität."
Gut eine Woche später, am 17. Dezember, entdeckte eine Spaziergängerin die Büste im Tollensesee, erinnerte sich an die Medienberichte und informierte die Polizei. Nach gründlicher Reinigung wurde die Büste unbeschadet an das Caritas-Altenpflegeheim in der Heidmühlenstrasse übergeben. Sie hat nun wieder ihren angestammten Platz auf dem Podest im Eingangsbereich.
Wer war Schwester Elisabeth Rivet?
Schwester Elisabeth Rivet war eine französische Ordensfrau, die während der Zeit des Nationalsozialismus ein herausragendes Beispiel für Mut und Nächstenliebe setzte. Im Konzentrationslager Ravensbrück opferte sie ihr Leben, indem sie freiwillig die Rolle einer zur Hinrichtung bestimmten Mutter übernahm, damit diese mit ihrem Kind weiterleben konnte. Nur wenige Tage später wurde das Lager befreit. Ihre Geschichte erinnert bis heute an die Kraft der Mitmenschlichkeit und den unerschütterlichen Willen, für das Leben anderer einzustehen.