Mit wenig Geld wirtschaften
Und dennoch: In der Beratung stellen wir fest, dass immer wieder bestimmte Probleme auftauchen, die vielleicht hätten verhindert werden können. Also hier fünf Vorschläge:
Tipp 1: Bauchgefühl für Finanzen trainieren
Die meisten Finanzentscheidungen treffen wir aus dem Bauch heraus. Mit einer über mehrere Monate geübten Haushaltsplanung lässt sich dieses Bauchgefühl trainieren.
Wer es bisher nicht gemacht hat, sollte also jetzt unbedingt mal einen Haushaltsplan anfangen. Reicht das Geld bis zum Monatsende? Muss ich noch an bestimmte Ausgaben denken?
Wem es schwerfällt über mehrere Monate voraus zu planen, sollte sich die festen Ausgaben über mehrere Monate notieren, vor allem diese Ausgaben, die nicht jeden Monat fällig sind, beispielsweise die KFZ-Steuer oder Versicherungsbeiträge. Dazu empfehlen wir das kostenlose und bewährte Haushaltsbuch des Sparkassendienstes ‚Geld und Haushalt‘. Das liegt in unseren Beratungsstellen aus. Hier finden Sie unseren Haushaltsplan.
Tipp 2: Flüssig bleiben
Je mehr fest verplant ist, umso schwieriger wird es, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren. Für einige Schuldner sind Miete und Strom die einzigen festen Verpflichtungen. Nach schlechten Erfahrungen haben sie alle anderen Verträge gekündigt. Bei mehr festen Zahlungen würden sie den Überblick verlieren. Auch hier gilt manchmal: Weniger ist mehr. Weniger feste Verpflichtungen ermöglichen mehr finanziellen Spielraum im Monat. Für das Handy haben sie eine Prepaid-Karte und ihre Einkäufe zahlen sie ausschließlich bar.
Tipp 3: Die eine Versicherung
Auch bei den Versicherungen gilt: Weniger ist mehr. Keine Frage, für die meisten Versicherungen gibt es gute Gründe. Diese helfen nur nicht, wenn die monatlichen Prämien nicht gezahlt werden können. Nur die Haftpflichtversicherung ist wichtig. Die zahlt, wenn man selbst oder die eigenen Kinder aus Versehen einen Schaden verursachen. Die Haftpflichtversicherung ist für deutlich weniger als 100 € im Jahr zu haben.
Tipp 4: Finanzentscheidungen nicht spontan treffen
Der Handyvertrag ist schnell unterschrieben. Der Fernseher auf Raten ist schnell gekauft. Auch wenn die einzelne Rate klein klingt, es kann sein, dass es die Rate ist, die den Haushalt schließlich zum Kippen bringt.
Eher mal eine Nacht darüber schlafen, vielleicht noch einmal mit anderen darüber reden. Sonderangebote und Schnäppchen verleiten zu Spontankäufen. Das sollten sie vermeiden, vor allem, wenn sie damit Verträge eingehen, die 12 oder 24 Monate laufen.
Tipp 5: Schritt für Schritt Übersicht schaffen
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt anzufangen. Schnellhefter anschaffen und los geht’s. Ein Hefter zum Sammeln der Papiere für die Miete, einer für Strom, einer für’s Einkommen. Und einer für die Rechnungen. Wenn Post kommt gilt: - lesen - erledigen - wegheften!
Wichtig ist, zumindest mit der neuen Post anzufangen. Dann wird es nicht zu viel. Und die alten Papiere? Die können Schritt für Schritt nachsortiert werden: Einmal alles sammeln, dann grob nach Themen sortieren und schließlich wegheften. Und zum Schluss bleiben andere Papiere: Kontoauszüge, Rentenunterlagen, Versicherungen … - Auch die gehören sortiert. Rentenpapiere sind bis zur Rente aufzuheben. Alles Schritt für Schritt.