„Sieh dein Volk in Gnaden an…“
Und ein Großteil unserer Mitmenschen erweckt zudem nicht selten den Eindruck, als lebe er in einem ‚findigen Termitenstaat‘ (Karl Rahner), in dem die Sinnfrage gänzlich auszufallen scheint.
Die Aufgabe der Kirche könnte nicht größer sein, zu bezeugen, dass der Mensch weder des Menschen Wolf noch das ‚Maß aller Dinge ist.‘ Und wie wird die Kirche tatsächlich erlebt? Selbst kleinste Reförmchen werden lautstark und öffentlichkeitswirksam verdächtigt. Da wird von einigen Wenigen medial der Eindruck erweckt, eine kirchliche Aufsichtsbehörde müsse einschreiten, weil ein ‚synodaler Rat‘ womöglich dem Bischofsamt gefährlich werden kann.
Das klingt gerade so, als ob ein Bischof auf jeglichen Rat verzichten könne. Gott sei Dank erlebe ich (und habe erlebt!) andere Bischöfe, die das ‚Prinzip Augenhöhe‘ leben und den Rat pastoraler Gremien schätzen. Ein Tipp: Besser als alle Nörgelei und Besserwisserei ist allemal das Gebet für die Kirche, damit sie ihr Zeugnis so ablegt, dass wieder mehr "nach dem Grund ihrer Hoffnung gefragt wird." Empfehlen könnte ich hierfür Karl Rahners Gebet "Für die Kirche" ("Gebete des Lebens", Freiburg 1984, S. 141 ff)
Rudolf Hubert
Schwerin, den 25.01.2023