„Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen.“
Caritasarbeit ist kein Zusatz neben Gottesdienst und Verkündigung. Sie gehört zum Wesen der Kirche. Der Caritassonntag stellt das in den Mittelpunkt: Kirche lebt Caritas.
"Da kann ja jeder kommen" - eine Einladung
"Da kann ja jeder kommen" - dieser Satz klingt im Alltag oft spöttisch, als Abwehr: Wir können doch nicht für alle da sein.
Die Caritas macht daraus eine Zusage: Ja, jede und jeder darf kommen.
- Menschen, deren Alltag von Existenzängsten geprägt ist.
- Menschen, die sich nicht trauen, Hilfe zu suchen, weil sie sich schämen.
- Menschen, die schon erfahren haben, abgewiesen zu werden.
Es kostet Mut, Hilfe zu suchen. Viele schämen sich, viele fürchten Ablehnung. Umso wichtiger ist, dass Türen sich wirklich öffnen - nicht nur symbolisch, sondern ganz praktisch.
Türen, die verbinden statt trennen
Die biblischen Texte des Caritassonntags erzählen von Lazarus, der hungrig vor der Tür des Reichen liegt - und draußen bleibt.
Diese Tür ist ein starkes Bild: Sie trennt zwischen "drinnen" und "draußen", zwischen denen, die teilhaben dürfen, und denen, die ausgeschlossen sind. Auch heute stoßen Menschen auf solche Türen - in Ämtern, im Bildungssystem, am Wohnungsmarkt oder im ganz normalen Alltag.
Der Caritassonntag erinnert uns: Türen sind dazu da, geöffnet zu werden.
Ein starkes Wort aus dem Norden
Unser Erzbischof Dr. Stefan Heße, Erzbischof von Hamburg, bringt es auf den Punkt:
"Wir müssen Kirche für andere sein - oder wir hören auf, Kirche Jesu Christi zu ein."
Seine Worte machen deutlich: Kirche kann sich nicht um sich selbst drehen. Sie muss sich öffnen, Türen aufmachen und ein Ort für die Menschen sein, die Halt und Hoffnung suchen.
Caritassonntag vor Ort in Pfarreien und Gemeinden
Der Caritassonntag wird in den Gemeinden auf unterschiedliche Weise erlebbar:
- Im Gottesdienst: Das Caritas-Motto klingt in Predigt, Fürbitten und Gebet an. Die Not der Menschen kommt vor Gott zur Sprache, verbunden mit der Bitte um offene Herzen und offene Türen.
- In der Kollekte: Die Spenden des Tages unterstützen konkrete Hilfen der Caritas und kommen Menschen in Not unmittelbar zugute.
- Im Gemeindeleben: Aktionen, Begegnungen und Informationen machen deutlich, was Caritasarbeit bedeutet - und laden dazu ein, selbst aktiv zu werden.
So wird sichtbar: Der Caritassonntag verbindet Glauben und Handeln und macht erfahrbar, dass Kirche Caritas lebt.
Caritas im Norden - konkret und nah
Im Norden öffnen sich Caritas-Türen jeden Tag:
Im Gemeindeleben: Aktionen, Begegnungen und Informationen machen deutlich, was Caritasarbeit bedeutet - und laden dazu ein, selbst aktiv zu werden.
- in Hamburg für Menschen ohne Wohnung,
- in Schleswig-Holstein für Familien, die Unterstützung brauchen,
- in Mecklenburg-Vorpommern für ältere Menschen, die nicht allein bleiben sollen.
Diese Beispiele stehen stellvertretend für die große Vielfalt an Aufgaben, in denen Caritas im Norden präsent ist - von der Kinder- und Jugendhilfe über Migrationsdienste bis hin zur Begleitung von Kranken und Pflegebedürftigen.
Caritas heißt hier: Türen öffnen, Begegnung ermöglichen, Teilhabe schaffen. Der Caritassonntag macht diese Arbeit sichtbar - und stärkt sie.
Fazit
"Da kann ja jeder kommen." - Dieses Motto ist kein Spott, sondern eine Einladung. Eine Zusage Gottes, die durch die Caritas konkret wird.
Der Caritassonntag erinnert uns: Kirche lebt Caritas - im Gottesdienst, in der Gemeinde, in der Gesellschaft.
Caritas öffnet Türen. Für alle. Ohne Ausnahme. Damit niemand draußen bleiben muss.