1. Grundwerte:
Die Caritas basiert auf den christlichen Grundwerten von Solidarität, Nächstenliebe und sozialer Gerechtigkeit. Extreme Parteien, Vereinigungen und Gruppierungen vertreten oft demokratieablehnende, ausgrenzende und fremdenfeindliche Positionen, die im Widerspruch zu christlichen Grundwerten stehen.
2. Zielgruppen:
Die Caritas setzt sich für benachteiligte und bedürftige Menschen ein, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung. Extreme Parteien, Vereinigungen und Gruppierungen haben eine selektive Zielgruppe und schließen bestimmte Gruppen von ihrer Unterstützung aus.
3. Menschenrechte:
Die Caritas vertritt die Achtung und den Schutz der Menschenrechte. Extreme Parteien, Vereinigungen und Gruppierungen vertreten hingegen Positionen, die im Widerspruch zu den universellen Menschenrechten stehen, wie beispielsweise die Einschränkung der Rechte von Minderheiten oder Flüchtlingen.
4. Integration und Inklusion:
Die Caritas setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren Fähigkeiten gleichberechtigt teilhaben können. Extreme Parteien, Vereinigungen und Gruppierungen betreiben hingegen eine Politik der Ausgrenzung und Spaltung.
5. Dialog und Zusammenarbeit:
Die Caritas arbeitet mit verschiedenen Akteuren zusammen, um ihre Ziele zu erreichen, darunter auch mit politischen Institutionen. Allerdings wird die Caritas eine Zusammenarbeit mit Parteien, Vereinigungen und Gruppierungen, die extremistische Positionen vertreten, ablehnen. Die Caritas setzt auf den Dialog und den Austausch mit allen demokratischen gesellschaftlichen Gruppen, um Lösungen für soziale Probleme zu finden.
Argumentationshilfen gegen extreme und populistische Parolen
- Faktenbasierte Argumentation: Populistische Parolen basieren oft auf Vorurteilen, Halbwahrheiten und/ oder sogar Falschinformationen. Es ist wichtig, diese Parolen mit fundierten Fakten und Daten zu widerlegen. Nur so ist ein sachlicher Diskurs möglich.
- Wirtschaftliche Argumente: Oft behaupten Populisten, dass bestimmte Gruppen von Menschen die Wirtschaft belasten oder Arbeitsplätze wegnehmen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass eine offene und vielfältige Gesellschaft wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, wie zum Beispiel Innovation, kulturellen Austausch und Fachkräftezuwanderung.
- Lernen aus der Geschichte: Rechtspopulistische Parolen basieren oft auf nationalistischen oder rassistischen Ideologien. Es ist wichtig, aus der Geschichte zu lernen und die negativen Auswirkungen solcher Ideologien zu betonen, um zu verhindern, dass sich ähnliche Fehler wiederholen.
- Menschenrechte und Gleichberechtigung: Populistische Parolen führen dazu, dass bestimmte Gruppen von Menschen diskriminiert oder ausgegrenzt werden. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung, die gleichen Rechte und die gleiche Würde haben. Das nicht-hinterfragbare Fundament ist für die Caritas das christliche Welt- und Menschenbild.
- Solidarität und Zusammenhalt: Populistische Parolen zielen oft darauf ab, die Gesellschaft zu spalten und Menschen gegeneinander auszuspielen. Es ist wichtig, Solidarität und Zusammenhalt zu betonen und zu zeigen, dass eine vielfältige und inklusive Gesellschaft für alle von Vorteil ist.
- Dialog und Aufklärung: Statt populistische Parolen einfach zu verurteilen, ist es wichtig, den Dialog zu suchen und aufzuklären. Menschen, die anfällig für rechtspopulistische Ideen sind, sollten gehört und ernst genommen werden. Durch den Austausch von Argumenten und Informationen kann man versuchen, Vorurteile abzubauen und eine differenzierte Sichtweise zu fördern.
- Demokratische Werte und Institutionen: Populistische Parolen bedrohen die demokratischen Werte und Institutionen einer Gesellschaft. Es ist wichtig, die Bedeutung von Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und demokratischen Prozessen zu betonen und sich für ihren Erhalt einzusetzen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit dieser Argumente von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Es erfordert Geduld, Empathie und Ausdauer, um Menschen von extremen oder populistischen Parolen abzubringen und für eine offene und inklusive Gesellschaft zu gewinnen. Hier sehen wir eine wichtige pastorale Aufgabe der Caritas.
Hunderttausende von Christen in unserem Land engagierten und engagieren sich mit Rat, Tat und Gebet für die materiellen und seelischen Bedürfnisse von Flüchtlingen. Wer tatsächlich mit schutzsuchenden Menschen von Angesicht zu Angesicht ins Gespräch kommt, wer ihnen persönlich beisteht, der kennt handfeste Schwierigkeiten und stellt mitunter aus seiner Erfahrung heraus kritische Fragen. Aber er betreibt keine rhetorische Herabwürdigung des Anderen und redet keiner abstrakten Furcht vor Überfremdung das Wort.
Persönliches Engagement ist eine hervorragende Möglichkeit, den Versuchungen politischer Scharfmacher zu widerstehen.
Matthias Timmermann, Caritasdirektor und Thomas Keitzl (Vorstand)