„Ein sicherer Hafen“: 50 Jahre Caritashaus Simeon
Die Idee eines katholischen Pflegeheims in Lübeck war aus dem Bedürfnis entstanden, für die katholische Gemeinschaft eine adäquate Pflegeeinrichtung zu schaffen. Es begann mit einem engagierten Team aus der Caritas und der katholischen Pfarrei, das sich zusammenfand, um dieses Vorhaben zu realisieren. Nach langen Planungen und der Suche nach dem idealen Standort fiel die Entscheidung für das Gelände an der Hartengrube. Dort, wo einst eine katholische Schule stand, wurde 1973 der Grundstein für das Haus Simeon gelegt, und schon ein Jahr später, 1974, konnte die Eröffnung gefeiert werden. Später wurden Teile des benachbarten Gesellenhauses an das Haus Simeon angeschlossen und zum Demenzwohnbereich umgebaut.
Das Jubiläumsfest zum 50. Geburtstag des Hauses startete mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Propsteikirche Herz Jesu, den der katholische Propst Christoph Giering und die evangelische Pastorin Margrit Wegner von der Domgemeinde leiteten. Nach dem Evangelium, in dem es um den biblischen Namensgeber des Hauses Simeon und seine Begegnung mit dem Jesuskind ging, stellte Propst Giering in seiner Predigt die Verbindung zum Leben im Pflegeheim her:
"Simeon hat auf die Erlösung gewartet. Das Warten kennen alle, die im Haus Simeon wohnen - auf Besuch, einen Anruf, auf jemanden, der sie versorgt. Im Alter wird die Zeit des Wartens mehr, weil man darauf angewiesen ist, dass jemand kommt, der einem Zeit, Fürsorge und Zuwendung schenkt."
Im Anschluss trugen Bewohnerinnen, Angehörige und Mitarbeitende im Wechsel Dank und Bitten vor.
Bei der nachfolgenden Feier im sommerlichen Garten des Pflegeheims blickten Diözesancaritasdirektor Matthias Timmermann, Geschäftsbereichsleiter André Springer und Einrichtungsleiter Nils Baudisch auf 50 Jahre Haus Simeon zurück, wagten aber auch einen Ausblick auf die bevorstehenden Jahre.
In seinem Grußwort nannte Diözesancaritasdirektor Matthias Timmermann das Haus Simeon einen "sicheren Hafen für ältere Menschen". Dass es dazu geworden sei, dazu hätten viele Generationen von Mitarbeitenden beigetragen - durch ihre "unermüdliche Arbeit, ihre Hingabe und ihre Liebe zum Menschen. Sie haben Tag für Tag bewiesen, dass sie nicht nur ihren Beruf ausüben, sondern eine Berufung leben." Das Haus sei nicht nur ein Ort der Pflege, sondern auch ein Ort des Lebens: "Hier werden Geschichten geteilt, Freundschaften geschlossen und Erinnerungen gepflegt. Das Haus lebt durch die Menschen: ihr Lachen, ihre Sorgen und ihre Freuden sind es, die diesen Ort prägen." Das Haus Simeon sei vor 50 Jahren gegründet worden, um älteren Menschen ein würdiges und erfülltes Leben im Alter zu ermöglichen. "Dieser Auftrag hat seitdem nichts von seiner Bedeutung verloren", betonte Timmermann.
Nils Baudisch, der das Haus seit rund einem Jahr leitet, begrüßte zuerst die Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Angehörigen als das "Herzstück unseres Hauses". Den Mitarbeitenden dankte er dafür, dass sie "das Caritashaus Simeon zu einem Ort der Fürsorge, der Menschlichkeit und des Miteinanders machen." Baudisch würdigte außerdem das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer "mit Herzblut und unermüdlichem Einsatz".
Als besonderen Gast begrüßte der Einrichtungsleiter Regina Pabst, die ehemalige Leiterin der Caritas Lübeck: "Sie ist eine der Gründerinnen des Hauses, die sich vor über 50 Jahren auf den Weg gemacht hat, um ein katholisches Altenheim in der Lübecker Innenstadt zu realisieren." Baudisch rief dazu auf, den Tag zu einem Rückblick auf eine Zeit voller Erinnerungen und Erlebnisse zu nutzen und das Erreichte zu feiern. Gleichzeitig verstehe er das Jubiläum auch als Aufbruch in die Zukunft, "denn wir wissen, dass in den nächsten Jahren auch wieder Veränderungen auf uns zukommen".
Auf die bevorstehenden Herausforderungen ging André Springer, Geschäftsbereichsleiter der Caritas in Schleswig-Holstein, in seiner Rede ein: "Unser geliebtes Haus Simeon hat ein halbes Jahrhundert lang unzähligen Menschen ein Zuhause, Fürsorge und Geborgenheit gegeben. Viele Geschichten, Erinnerungen und Erlebnisse haben sich in den Wänden des Hauses angesammelt. Nun ist es etwas in die Jahre gekommen. Es ist kein Geheimnis, dass das Gebäude sanierungsbedürftig ist. Aber wir haben vorausschauend geplant und sind bereits dabei, die notwendigen Schritte für den Umzug in das ehemalige Marienkrankenhaus vorzubereiten. Es wird ein Schritt in die Zukunft - in ein modernes, barrierefreies und liebevoll gestaltetes Altenpflegeheim, in dem sich die Menschen ebenso wohl und geborgen fühlen werden wie hier."