"Die Wohnungsnot in Deutschland ist eine wachsende soziale Krise, die immer mehr Menschen um- und leider auch in die Obdachlosigkeit treibt", sagt Matthias Timmermann, Diözesancaritasdirektor der Caritas im Norden. "Besonders von Wohnungsnot betroffen sind Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende und junge Erwachsene, die oft mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für ihre Miete aufbringen müssen. Das führt zu existenzbedrohenden Folgen, was wir zunehmend in unseren Unterstützungsangeboten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg spüren."
Die Caritas im Norden setzt sich auf vielfältige Weise für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen ein. Allein in Hamburg sind rund 2.000 Menschen obdachlos. Mobile Angebote wie z.B. das Kranken- oder das Zahnmobil sind auf den Straßen Hamburgs unterwegs und versorgen obdachlose Menschen mit dringend benötigter medizinischer Hilfe, die für viele sonst unzugänglich bliebe. Neben Beratungsangeboten sucht die Caritas mit ihren Streetworkern obdachlose Menschen auch direkt auf der Straße auf, um sie über bestehende Hilfsangebote zu informieren und sie in ihrer schwierigen Lage zu unterstützen.
"Nicht nur in Hamburg, auch in Städten wie Kiel, Flensburg oder Schwerin merken wir zunehmenden Unterstützungsbedarf", sagt Timmermann, "und die Notwendigkeit, unsere Hilfsangebote auszubauen." Der diesjährige Aktionstag steht unter dem Motto "Politik in die Pflicht nehmen - Wohnungsnot beenden". "Die Ursachen der Wohnungslosigkeit müssen politisch gelöst werden", fordert der Caritasdirektor. "Wohnen ist ein Menschenrecht und kein Luxus. Die Politik ist gefordert, diese Krise nachhaltig zu bekämpfen."
Der Caritas Fachdienst Besondere Lebenslagen steht am 11.09.2025 mit Betroffenen von 10 bis 13 Uhr am Schweriner Marienplatz / Ecke Schlosstraße für Gespräche zum Thema Wohnungslosigkeit zur Verfügung. In Gesprächen mit Interessierten soll auf die Situation wohnungsloser Menschen aufmerksam gemacht, Hilfsangebote vorgestellt und die Notwendigkeit schneller Hilfen zur Prävention von Wohnungsverlust verdeutlicht werden.