Räume für die Jugend: Zwischenbilanz zum Streetwork-Projekt „Wiese“ in Schwerin
Die Straßensozialarbeiter Lukas Krieg (vorne) und Andreas Scherer.
Dennoch haben sich die Zeiten dahingehend geändert, dass ausgerechnet die Jugend kaum noch Räume findet, genau diese Zeit auch zu genießen. Mit diesem Ansatz sind die beiden Streetworker der Caritas in der Landeshauptstadt Schwerin im vergangenen Jahr auf Kooperationssuche gegangen. Andreas Scherer und Lukas Krieg möchten jungen Menschen in Schwerin einen sicheren Ort zum Jungsein geben. Denn genau daran fehlt es in Schwerin an allen Ecken.
Seit Mai dieses Jahres ist aus der Idee Realität geworden, denn der Innovationsfond der des Erzbistum Hamburgs hat sich für die Ideen der beiden begeistert und die finanzielle Unterstützung zur Verfügung gestellt, die so ein Projekt braucht. In Kooperation mit der Evangelischen Jugend e.V. und dem Bauspielplatz Schwerin e.V. stehen die beiden und ehrenamtliche Helfende nun an jedem Freitag und Samstag mit einem selbstausgebauten Streetworkwagen vor dem Schweriner Schloss bei den schwimmenden Wiesen. Sie sind mittendrin und das mit ganz viel Passion: "Es ist wichtig, dass wir mit den jungen Menschen ins Gespräch kommen und ihnen einen Raum bieten, an dem sie sich austauschen, ihre Anliegen äußern und bei Bedarf Schutz und Unterstützung erhalten können," erzählt uns Lukas. Auch die Anwohner und Touristen zeigen immer mehr Interesse an dem Projekt, aber auch den Nöten der jungen Leute.
Neben den niederschwelligen Gesprächsmöglichkeiten ist natürlich auch das Streetworkerauto einer der Gründe für den Erfolg des Projektes. Es ist schon jetzt ein richtiger Hingucker, an dem aber weiterhin gebaut, gebastelt und erweitert wird. Damit stoßen Andreas und Lukas auf großes Interesse und haben über das Auto selbst auch die Möglichkeit, Themen wie Lebensplanung und berufliche Perspektiven, Zukunftsängste, aber auch gesellschaftspolitische Entwicklungen anzusprechen.
Es ist bisher ein durch und durch gelungenes Projekt und zeigt, dass Kreativität und gute Ideen immer auch belohnt werden.