75 Jahre Caritas in Schleswig-Holstein
Der Festakt am Nachmittag mit der Ansprache von Ministerpräsident Daniel Günther war der Höhepunkt eines ganzen Tages mit Begegnungen, Gesprächen, einer intensiven Andacht und viel Zeit zur Stärkung des Miteinanders. Es war auch ein Tag des Dankes für besonderes Engagement und oft langjährige Arbeit im Dienst für Menschen in Not.
Caritasdirektor Matthias Timmermann blickte auf die geleistete Arbeit seit Gründung des Verbands im äußersten Norden zurück und zugleich zuversichtlich nach vorn:
"Wir sind stolz darauf, dass wir seit 75 Jahren Menschen in Schleswig-Holstein helfen können. In dieser Zeit haben wir viele Herausforderungen gemeistert und zahlreiche Erfolge erzielt. Unser Engagement basiert auf den christlichen Grundwerten von Solidarität, Nächstenliebe und sozialer Gerechtigkeit. Wir werden auch in Zukunft alles daransetzen, um den Menschen in Schleswig-Holstein zur Seite zu stehen und ihnen eine Perspektive zu bieten"
Foto: Ruth Franzen
In seiner Ansprache erinnerte sich Ministerpräsident Daniel Günther an die Zeit, als er Mitglied im Caritasrat, also im Aufsichtsrat der damals noch eigenständigen Caritas in Schleswig-Holstein gewesen ist und führte dann aus:
"Es hat mir immer sehr viel bedeutet, ein Stück weit Verantwortung zu tragen und mit Menschen zusammen zu arbeiten, die bereit sind, sich für Andere einzusetzen - Not sehen und handeln ist ja das Motto - und das ist überhaupt keine Selbstverständlichkeit. Menschen wie Sie, ob im Haupt- oder im Ehrenamt, sind ein so unschätzbarer Gewinn für unser Land und unsere Gesellschaft, und was Sie in den letzten Jahrzehnten geleistet haben und in den nächsten Jahrzehnten fortführen wollen, das ist so unglaublich wertvoll. Und dafür möchte ich Ihnen einmal heute von meiner Seite aus ganz, ganz herzlich Dankeschön sagen."
Das kam an bei den etwa 150 anwesenden Gästen, zu denen auch Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré gehörte. Der ehemalige Landescaritasdirektor Eberhard Goll mit seiner Frau zählte ebenso dazu wie der ehemalige Caritasrats-Kollege von Daniel Günther, Christian Scheinert, unsere Vertreterin im Diözesanpastoralrat, Dorothee Martini, sowie der neue Kieler Propst Dr. Jürgen Wätjer, der mit einem inspirierenden geistlichen Impuls die Festreden von Matthias Timmermann und Daniel Günther einleitete.
Aus der aktuellen Verbandsspitze war der Caritasratsvorsitzende Dr. Rembert Vaerst anwesend sowie Direktor Matthias Timmermann und Vorstand Thomas Keitzl. Die Abteilungsleiter Jörg Fiedler, Christoph Zörner und Mathias Thees waren vor Ort und natürlich der ausrichtende Landesleiter André Springer, der zusammen mit seinem Team ein harmonisches und rundum gelungenes Fest organisierte.
Mit Demut blickten die Gäste auf die Gründungszeit zurück. Denn in der Nachkriegssituation waren besonders viele Menschen auf Hilfe angewiesen. Die Einwohnerzahl des Bundeslandes verdoppelte sich infolge des verschuldeten und verlorenen Weltkriegs binnen kurzem. In Deutschland schloss sich dann ja eine Entwicklung an, die bis heute zu (global gesehen) großem Wohlstand für einen beträchtlichen Teil der Menschen geführt hat - allerdings ohne dass die Arbeit für Menschen in Not je ihre Notwendigkeit eingebüßt hätte.
Details über die historische Entwicklung der Caritas in Schleswig-Holstein haben wir im unten stehenden Kasten zusammengetragen.
Begrüßung der neuen Kolleg_innen vorab
Vor dem offiziellen Festakt wurden die neuen Kolleginnen und Kollegen begrüßt - im Rahmen einer gemeinsamen Feier für alle Mitarbeitenden und einer Andacht in der Liebfrauenkirche. Die Leitungskräfte stellten die Caritas im Norden vor und überließen dem Referenten für Caritaspastoral, Rudolf Hubert, die Skizzierung des besonderen christlichen Profils unseres Wohlfahrtsverbands. Hubert rief dazu auf, sich gesellschaftlichen Tendenzen des Rechtsrucks, der Abschottung und der Diskriminierung aktiv entgegenzustellen. (Siehe auch den Artikel "Mit brennender Sorge").
Bericht: Achim Rizvani, Fotos: Ruth Franzen