Angesichts der humanitären Katastrophe im griechischen Flüchtlingslager Moria appelliert die Caritas an den Hamburger Senat, sich für eine Aufnahme von Geflüchteten einzusetzen. Gleichzeitig erneuert die Hamburger Caritas ihre Bereitschaft, die geflüchteten Menschen aus Moria in Hamburg zu unterstützen.
Michael Edele, Landesleiter der Caritas in Hamburg: "Durch unsere Erfahrungen und die gute Vernetzung in der Flüchtlingshilfe können wir sehr schnell Unterstützung mobilisieren, um diese Menschen nach ihrer Ankunft in Hamburg zu begleiten."
Aktueller Hintergrund ist die Sitzung des Bundesrates am Freitag. Das Land Berlin forciert eine Gesetzesänderung, nach welcher Länder, Städte und Kommunen selbstständig über die Aufnahme Geflüchteter entscheiden könnten und nicht mehr auf die Zustimmung des Innenministeriums angewiesen sein würden.
Michael Edele: "Hamburg signalisiert seit Jahren seine Bereitschaft, mehr geflüchtete Menschen aufzunehmen, wird aber immer wieder von der Bundesebene ausgebremst. Aus diesem Grunde soll der Senat der Bundesratsinitiative Berlins zustimmen. Hamburg ist weltoffen, vielfältig und hilfsbereit - jetzt gilt es, dieses in der Frage der Flüchtlinge von Lesbos zu zeigen."
Der Deutsche Caritasverband hat bereits am Freitag zusammen mit andern Organisationen in einem Brief an die Bundesregierung die sofortige Evakuierung der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln und die Aufnahme von Flüchtlingen gefordert. Mit seinem Hilfswerk Caritas international hat er bereits am letzten Mittwoch eine 50.000 Euro-Soforthilfe für Lesbos freigegeben. Mit "Caritas Hellas", dem Partner vor Ort, sorgt Caritas international durch die Verteilung von Wasser und Schlafsäcken für eine Erstversorgung der Menschen.