In den ersten Tagen des neuen Jahres sind in Hamburg bereits fünf obdachlose Menschen auf der Straße gestorben.
Michael Edele, Landesleiter der Caritas Hamburg: "Es sind erschreckende Zahlen, die deutlich machen, dass in dieser Stadt etwas geschehen muss. Das Sterben auf der Straße muss sofort beendet werden. Das bestehende Hilfesystem ist nicht ausreichend."
Großunterkünfte mit bis zu 6-Bettzimmern werden von einem Teil der obdachlosen Menschen nicht angenommen. Gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen fällt es schwer, sich auf diese Unterbringungen einzulassen. Diese Situation ist seit Jahren bekannt - auch der Hamburger Sozialbehörde. Während der Pandemie werden Großunterkünfte erst recht gemieden.
"Angesichts der Pandemie und der widrigen Temperaturen benötigen wir kleine dezentrale Unterkünfte und eine Öffnung der Hotels", so Edele weiter. "Das Engagement der Zivilgesellschaft und der Wohlfahrt haben im letzten Jahr eindrucksvoll gezeigt, wie erfolgreich eine Hotelunterbringung von obdachlosen Menschen ist. Hamburg braucht sofort eine Strategie, um allen obdachlosen Menschen in der Stadt eine annehmbare ganztägige Unterkunft zu ermöglichen - bevor weitere Menschen auf unseren Straßen sterben."