Taschengeld
Taschengeld - Ratgeber
Taschengeld sollte regelmäßig gezahlt werden. Wieviel? Das hängt auch vom Gesamteinkommen der Familie ab.KNA / Oppitz
Taschengeld ist wichtig, weil....
- jedes Kind den Umgang mit Geld frühzeitig erlernen sollte
- jedes Kind die Möglichkeit haben sollte, regelmäßig und ohne Ausnahme über eigenes Geld zu verfügen
- ihr Kind so lernt finanzielle Prioritäten zu setzen
- ihr Kind lernt Verantwortung für das eigene Geld zu übernehmen
- ihr Kind somit mehr Selbstbestimmung erlernt
- ihr Kind so schon frühzeitig die Regeln der Konsumgesellschaft kennenlernt.
Auch wenn Eltern nur über ein geringes Einkommen verfügen oder Schulden haben, sollten sie ihrem Kind zumindest einen kleinen Betrag an Taschengeld gewährleisten. Die Taschengeldregelung ist auch für Haushalte mit geringerem Einkommen lohnenswert, da durch das regelmäßige Taschengeld viel besser und übersichtlicher gewirtschaftet werden kann. Die häufigen Ausgaben zwischendurch entfallen so nämlich.
Wofür kann/ sollte ihr Kind das eigene Geld nutzen?
+ Das Taschengeld sollte eher genutzt werden für:
- individuelle, spezielle Wünsche wie Musik, Spielsachen, Bücher und so weiter
- Freizeitaktivitäten wie z.B. Kinobesuche
- zusätzliche Süßigkeiten (Eis und Getränke)
- Sonderwünsche bei Bekleidungen
- Taschengeld ist nicht gedacht für notwendige Anschaffungen wie:
- Schulmaterial
- Schulspeisung
- Bekleidung
- und Fahrgeld
.... weil es so seinen ursprünglichen Sinn verlieren würde.
Egal wie hoch der Taschengeldbetrag ist, es darf nicht vergessen werden, dass das Taschengeld vorrangig dazu dient, dem Kind den Umgang mit Geld beizubringen. Durch kleinere Tätigkeiten und je nach Fähigkeit können Kinder/ Jugendliche ihr Taschengeld von Zeit zu Zeit aufbessern.
Wie viel Taschengeld ausgezahlt wird, muss jede Familie individuell überlegen, da der Betrag auch sehr stark vom finanziellen Budget der Familie abhängt. Über die finanziellen Verhältnisse sollten Sie mit ihren Kindern offen sprechen. Kinder bekommen dadurch ein Verständnis für die familiäre finanzielle Lage und können gleichzeitig verstehen, warum das ausgezahlte Taschengeld eventuell unter den Orientierungswerten liegt.
Alter in Jahren | von | bis | Art der Auszahlung |
4 - 5 | 0,50 € | wöchentlich | |
6 - 7 | 1,00 € | 2,00 € | |
8 - 9 | 2,00 € | 3,00 € | |
10 - 11 | 15,00 € | 20,00 € | monatlich |
12 - 13 | 18,00 € | 25,00 € | |
14 - 15 | 25,00 € | 30,00 € | |
16 - 17 | 35,00 € | 45,00 € | |
18 | 45,00 € | ... |
ursprüngliche Quelle: Familienhandbuch (mit von uns 2018 aktualisierten Zahlen)
Jugendliche sollen selbst entscheiden und sich eigene Wünsche erfüllen.DCV / KNA
Taschengeld bietet weitere Vorteile, z.B.,...
- eigene Vorlieben und besondere Wünschen können verwirklicht werden, und dass ohne ständiges Nachfragen
- den Kindern ist es so auch möglich, anderen eine Freude zu bereiten
- das Thema Taschengeld bietet Möglichkeiten, in der Familie gemeinsam über Wirtschaften, Haushalten und Planen zu sprechen
- durch frühzeitigen und bewussten Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Taschengeld kann die Grundlage für effektives Haushalten im Erwachsenenalter gelegt werden
Zu beachten wäre allerdings! Taschengeld ist kein Erziehungsmittel. Da so der erwünschte Lerneffekt (= der verantwortungsbewusste Umgang mit Geld) nicht erreicht werden kann. Das gilt vor allem bei nachfolgenden Punkten:
- Kürzung als Bestrafung bei falschem Verhalten oder schlechten schulischen Leistungen
- Zweckentfremdung des Taschengeldes (z.B. Bezahlen von Schulsachen)
- Verpflichtung zum Sparen
- häufig zusätzliches Geld geben, da das Taschengeld bereits verbraucht wurde
- die Erfüllung fast aller Wünsche durch die Eltern
- kurzzeitige Erhöhung als Belohnung
Der Taschengeldparagraph regelt im Übrigen die Möglichkeiten, die Kinder und Jugendliche haben, ihr Taschengeld zu nutzen. Minderjährige dürfen selbständig einkaufen. Eltern und Kinder sollen jedoch abstimmen, was die Kinder und Jugendliche damit einkaufen können. Einkäufe, mit denen die Eltern nicht einverstanden sind, können diese rückabwickeln.
Zum Schluss noch einen Tipp: Auch Schüler und Auszubildende unter 18 Jahren können sich ein Girokonto eröffnen. Dazu wird allerdings die Zustimmung der Eltern benötigt, die mitbestimmen, wie über das Konto verfügt werden soll.