der 8. März steht vor der Tür – ein Tag, der ursprünglich als Weltfrauentag und Internationaler Frauentag bekannt war, heute aber zunehmend als feministischer Kampftag bezeichnet wird. Die Veränderung im Namen spiegelt wider, dass es nicht nur um das Feiern von Errungenschaften geht, sondern auch um den fortwährenden Kampf gegen Diskriminierungen und Gewalt gegenüber Frauen. Besonders für queere Frauen, trans*, inter und nicht-binäre Menschen ist dieser Tag ein wichtiger Moment der Sichtbarkeit und des Widerstands. Queere Perspektiven im Feminismus sind unverzichtbar, denn Geschlechtergerechtigkeit kann nur dann erreicht werden, wenn sie alle Geschlechtsidentitäten mitdenkt.
In dieser Ausgabe unseres Newsletters werfen wir einen Blick auf die Geschichte des Internationalen Frauentages, informieren über Veranstaltungen in Hamburg und geben Infos und support-Möglichkeiten für von gewaltbetroffenen Frauen. Am Ende des Newsletters erhaltet ihr Hör- und Lesetipps.
Viel Freude beim Lesen wünscht die Beratungsstelle für queeres Familienleben
Die Geschichte zum 8. März
Politik & Geschichte
Hier erfahrt ihr mehr über die Geschichte des Internationalen Frauentags
Eine ausführliche geschichtliche Darstellung des Internationalen Frauentags findet ihr als pdf-Datei bei den ver.di Frauen.
Für diejenigen, die einen kurzen Überblick über die Geschichte des Internationalen Frauentages erhalten wollen, empfehlen wir den Artikel aus der Rubrik "kurz & knapp" der Bundeszentrale für politische Bildung.
'Women United!' für universelle Frauen- und Mädchenrechte
Anlässlich des 100. Jubiläums des Internationalen Frauentags gründete sich 2011 die Initiative „International Women in Power“. Auch dieses Jahr ruft die Initiative zum s.g. Women‘s March auf. Unter dem Motto „Women United!“ für universelle Frauen- und Mädchenrechte versammeln sich am 8. März 2025 um 13 Uhr Menschen zum gemeinsamen Demonstrieren am Steindamm/Ecke Pulverteich.
Das Landesfrauenrat Hamburg e.V. für das Hamburger Frauenbündnis 8. März stellt jedes Jahr eine Übersicht über die verschiedenen Veranstaltungen zum feministischen Kampftag zusammen. Hier findet ihr auch einige Demos, die an diesem Tag stattfinden werden.
Dass es auch heute noch von großer Dringlichkeit ist auf auf die Straßen zu gehen und auf die Ungerechtigkeiten und die Gewalt aufmerksam zu machen, die Frauen noch heute erfahren, belegen Zahlen und Fakten: Der erstmals im November 2024 erschienene Bundeslagebericht zu „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ zeigt, dass „Frauen und Mädchen in vielerlei Hinsicht Opfer von Straftaten und Gewalt werden, weil sie Frauen und Mädchen sind".
Auch bezüglich des s.g. Gender Pay Gaps besteht weiterhin Handlungsbedarf. Im Jahr 2024 verdienten Frauen mit vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Schnitt 6 % weniger im Westen und 8 % weniger im Osten. Seit 2023 ist demnach keine Verbesserung hinsichtlich dieser Ungerechtigkeiten zu verzeichnen.
Verikom ist ein Beratungs- und Qualifizierungsträger in verschiedenen Hamburger Stadtteilen. Der Träger arbeitet in den Schwerpunkten Beratung, Bildung und Gewaltschutz und wendet sich gegen alle Formen von Rassismus, Sexismus und Diskriminierung.
Support
Anlaufstellen in Hamburg
Verikom hat 2017 das Video "Frauenpower reloaded" mit verschiedenen Angeboten für Frauen in Hamburg erstellt und veröffentlicht. Die darin vorgestellten Angebote sind auch heute noch alle aktuell.
intervento ist die proaktive Interventionsstelle von verikom bei häuslicher Gewalt und Stalking. Die Beratung arbeitet mit der Polizei Hamburg zusammen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Zugänglichkeit von Beratungen für queere Menschen zu ebnen.
Die Polizei hat eine historische Geschichte im Umgang mit LGBTIQ*-Personen, die bei vielen in der Community zu Misstrauen gegenüber den Polizeikräften führt. Inzwischen wird jedoch aktiv daran gearbeitet, Schutz und Sicherheit auch und im besonderen für queere Menschen zu gewährleisten – die Polizei Hamburg hat dafür eigene Ansprechpersonen, eine Meldestelle für Fälle von Hasskriminalität und eine Kampagne gegen queerfeindliche Gewalt.
Anlässlich des 8. März fragen sich viele männlich sozialisierte Menschen, wie sie dazu beitragen können Diskriminierung, Sexismus und Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen abzubauen. Diese Frage hat sich auch Max gestellt. Max nimmt die Hörer*innen in der mdr Podcast-Reihe „Meine Challenge“ dabei mit, wie er sich auf struktureller und persönlicher Ebene damit auseinandersetzt, wie er Frauen unterstützen kann und wo er als männlich sozialisierte Person auch Teil des Problems ist.
Wie für Männer gemachtes Design unser Leben bestimmt: Unsere Umwelt wurde von Männern für Männer gestaltet. In ›Das Patriarchat der Dinge‹ öffnet Rebekka Endler uns die Augen für das am Mann ausgerichtete Design, das uns überall umgibt. Und sie zeigt, welche mitunter lebensgefährlichen Folgen es für Frauen hat.
Am 31.03. feiern wir den Trans* Day of Visibility. Dieser Tag wird dazu genutzt, um die trans* Community zu empowern, Awareness für trans* Themen zu schaffen und auf bestehende diskriminierende Strukturen aufmerksam zu machen.
IFED
Am 04.05. findet der diesjährige International Family Equality Day statt. Der s.g. IFED wurde 2011 auf dem ersten internationalen Symposium von LGBTIQ*-Familien-Organisationen aus Europa (NELFA), den USA und Kanada ins Leben gerufen. Seitdem finden an jedem ersten Mai-Wochenende weltweite Aktionen zur Stärkung der Akzeptanz von Regenbogenfamilien statt.