Ereignisse wie der Anschlag in Oslo, bei dem zwei queere Menschen starben, berühren uns zutiefst. Dass Homo- und Transfeindlichkeit immer wieder zu furchtbaren Gewalttaten führt, zeigt aber auch, wie wichtig unsere Arbeit im Bereich der Akzeptanz, Toleranz und Aufklärung weiterhin ist.
In diesem Zusammenhang freuen wir uns, dass der neue Entwurf für das Selbstbestimmungsgesetz von der Bundesregierung vorgestellt wurde. Dadurch soll die Änderung des Geschlechtseintrags sowie des Vornamens vereinfacht werden. Das bisherige komplizierte und entwürdigende Verfahren des Transsexuellengesetzes wird damit ersetzt. Wir begrüßen dies sehr!
In unserem sechsten Queerletter haben wir wieder einige Buchtipps und spannende Veranstaltungshinweise für Sie. Und natürlich Neues aus unserer Beratungsstelle: Wir konnten mit unserem Gruppenangebot trans*tastics im Mai an den Start gehen. Darüber freuen wir uns sehr! Das Angebot, welches wir in Kooperation mit dem Magnus-Hirschfeld-Zentrum entwickelt haben, richtet sich an junge Menschen zwischen 6 und 13 Jahren, die sich als trans*, nicht-binär oder questioning bezeichnen oder überlegen, ob sie es vielleicht sein könnten, sowie deren Eltern und Bezugspersonen.
Seit Anfang Juni haben wir außerdem eine neue Mitarbeiterin in der Beratungsstelle. Juliane Penner (Pronomen: sie) ist Stimmtherapeutin und lösungsfokussierte Beraterin. In der Logopädie liegt ihr Schwerpunkt auf der Stimmtransition. Bei uns in der Caritas wird sie uns in der Beratung unterstützen. Herzlich Willkommen!
Der Queerletter wird Sie in regelmäßigen Abständen über Angebote der Beratungsstelle und interessante Themen informieren, über Literatur- und Filmtipps berichten, Workshops und kulturelle Angebote zu lsbtiq+ Themen in Hamburg vorschlagen.
Haben Sie Fragen und Interesse an der Beratungsstelle oder wollen Beratung in Anspruch nehmen, melden Sie sich gerne per E-Mail oder telefonisch zu unseren Beratungszeiten bei uns. Wir sind telefonisch erreichbar: Dienstag: 13:00 - 15:00 und Donnerstag: 10:00 - 11:30 Uhr.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen,
das Newsletter Team :)
Journalist*innen und Medien tragen eine große Verantwortung wenn es darum geht über trans*, inter oder nicht binäre Themen zu schreiben oder zu sprechen. Nicht selten werden Mythen reproduziert und Diskriminierung durch die Medien bleibt nicht aus. Diese Petition setzt sich ein für eine respektvolle Berichterstattung, die abwertende Meinungen nicht unhinterfragt übernimmt.
In dieser Umfrage der Medical School Hamburg können trans* Personen anonym von Ihren Erfahrungen in Beratung und Therapie berichten. Es geht darum zu evaluieren was es für einen Bedarf in Beratung und Therapie gibt.
Es war das größte Coming-out, das es in der katholischen Kirche jemals gegeben hat: Am 24. Januar 2022 trat die Initiative #OutInChurch mit einem Manifest an die Öffentlichkeit und forderte eine „Kirche ohne Angst“. Mehr als 100 queere Menschen sagten an diesem Tag: „Wir identifizieren uns unter anderem als lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer und non-binär.“
Hamburg Pride findet: Die Initiative hat der Öffentlichkeit die unhaltbaren und erschütternden Zustände in der katholischen Kirche in Bezug auf die Diskriminierung queerer Mitarbeitenden offengelegt, und damit all den Menschen eine Stimme gegeben, die tagtäglich Angst, Anfeindungen und psychischem Druck innerhalb der Kirche ausgesetzt sind. Deshalb verleihen wir #OutInChurch den Ehren Pride Award 2022, mit dem Personen des öffentlichen Lebens und bundesweite Kampagnen gewürdigt werden, die Vorbildcharakter für die LGBTIQ*-Community und die Gesellschaft in Deutschland haben.
Dieses Brettspiel, dass es nun auch online gibt, kann von 2 - 6 Personen gespielt werden und lädt dazu ein, in eine andere Identität zu schlüpfen und somit die Vielfalt der Lebensformen zu entdecken. Es ist ein Kommunikationsspiel für Erwachsene, bei dem viel gelernt wird, die Welt nochmal mit anderen Augen gesehen werden kann und das zu Diskussionen anregt. Und dabei bleibt der Spaß nicht aus.
Die neue Hamburger Initiative „welcoming out“ wendet sich vor allem an cis-heterosexuelle Menschen, und lädt sie ein, bewusst für eine Athmosphäre der Akzeptanz zu sorgen. Damit soll es leichter werden, sich zu outen. Im Abendblatt ist ein interessanter Artikel dazu erschienen.
Nodoption ist eine Initiative, die sich dafür einsetzt, dass queere Elternschaft rechtlich anerkannt wird und das Abstammungsrecht reformiert wird. Dafür wurde eine Aktion gestartet. Mit einer Postkarte können Sie den Bundesjustizminister Marco Buschmann daran erinnern, dass es höchste Zeit für eine Reform ist!
„Körper, die sich unterscheiden, männlich, weiblich, keins von beiden, sind in einem gleich, jawoll!
Körper sind toll!“ Wie das Zitat schon zeigt, in diesem farbenfrohen Kinderbuch geht es um die Akzeptanz von Körperin, in all ihrer Vielfalt. Auch schon geeignet für die Jüngsten unter uns.
Ein Kinderfachbuch ab 6 Jahren zur Prävention von sexualisierter Gewalt. Erwachsene erhalten Informationen und werden unterstützt, Verantwortung zu übernehmen. Fragen wie "Wie sprechen wir mit Kindern über das Thema?" und "Wie können Kinder geschützt werden?" werden beantwortet. Ein kindergerecht gestaltetes Buch, dass enttabuisiert.
Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau, über trans Sein und mein Leben
Der Kampf für Gerechtigkeit und trans* Rechte? – ein Kampf für uns alle!
Phenix Kühnert spricht über trans* Rechte, das eigene Körpergefühl, Dating, Feminismus, das Patriarchat. In ihrem Debüt zeigt sie, was passiert, wenn wir uns der Welt öffnen.
„Ich habe es in einem Rutsch gelesen und war vieles zugleich: berührt, nachdenklich und richtig gut unterhalten.“
(Linus Giese)
In diesem Podcast werden aktuelle politische, gesellschaftliche, kulturelle & persönliche Themen mit Menschen (nicht nur aus der Community) besprochen. QUEERKRAM wurde im Januar 2021 von Apple als einer der zehn besten neuen Podcasts 2020 ausgezeichnet.
Echte Lebensgeschichten aus der LGBTQ+ Community frei Schnauze berichtet und ohne Hemmungen!
Zwischen den Klischees und gegen den Strom diskutieren die Beiden über den Alltag und ihre Erfahrungen.
Vom 9. bis 11. September findet im Kloster Nütschau ein Begegnungswochenende für LGBTIQ+ Christ*innen statt. Statt Ablehnung und Ausgrenzung im kirchlichen Kontext soll hier die Gemeinschaft im Vordergrund stehen. Biblische und spirituelle Impulse laden zum Austausch ein.
Nach langer Corona-Pause freut sich das mhc, dass die offenen Treffen für Regenbogenfamilien wieder stattfinden können. Am 20. September 2022 steht von 19 bis 21 Uhr der Saal des mhc zur Verfügung, um sich auszutauschen, Fragen zu stellen und Tipps zu bekommen. Bitte beachtet die aktuellen Corona-Regeln.
Vom 30. Juli bis 7. August findet wieder die Pride Week in Hamburg statt, ein Fest für die Sichtbarkeit queeren Lebens. Höhepunkt ist der CSD am 6. August. Dieser ist Parade und Demonstration in einem: es werden u.a. die Abschaffung des Transsexuellengesetzes sowie eine Reform des Familienrechts gefordert, so dass für ein Kind, das in eine lesbische Ehe geboren wird, automatisch beide Mütter als Elternteile anerkannt werden.
Inter* und trans* im Gespräch mit Theologie, Kirche und Erfahrung
So lautet der Titel einer spannenden Fachtagung, die im Oktober in der katholischen Akademie in Bayern stattfinden wird. Es wird um grundlegende Informationen über biologische Aspekte, theologische Perspektiven und auch einen Blcik in die Pastorale Praxis gehen. Unsere Kollegin Julia Seidel wird einen Workshop zur Situation in Familien anbieten.
Wir möchten gern auf den Welttag der Suizidprävention hinweisen, der wie jedes Jahr am 10. September stattfindet. Grade unter queeren Menschen ist die Suizidrate deutlich höher als in der restlichen Bevölkerung. Die Forderung ist daher, flächendeckend Angebote für Menschen zu finanzieren, die sich in suizidalen Krisen befinden.
Die Beratung für queeres Familienleben der Hamburger Caritas bietet individuell auf Ihre Einrichtung zugeschnittene und kostenfreie Workshops für pädagogisches Fachpersonal zum Thema Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Kindesalter. Themen können unter anderem sein:
• Wie kann ich Akzeptanz von Vielfalt in meiner pädagogischen Arbeit fördern?
• Was brauche ich als Pädagogin/ wir als Team, um queer lebenden Familien wertschätzend zu begegnen?
• Was können wir in unserer Einrichtung tun, um sichtbar zu machen, dass wir Vielfalt als eine Bereicherung unserer Lebenswelten erleben?
Melden Sie sich bei Interesse gerne bei uns!
Mit dem Sternchen innerhalb eines Wortes wie z.B. Mitarbeiter*in möchten wir verdeutlichen, dass Geschlecht u.a. gesellschaftlich mit produziert wird und keine natürliche Gegebenheit ist. Der Stern soll somit auf die Vielzahl an möglichen Identitäten aufmerksam machen.
Wer zu dem Thema mehr wissen möchte, kann sich auf der Website "einfach-queer" informieren. In leichter Sprache gibt es dort Erklärungen rund um die Themen Sexualität und Geschlecht.