Ukraine: Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein (Jes 32,17)
Thomas Keitzl (2. v. l.) beim Treffen mit den ukrainischen Partnern im Oktober 202.3
Seit fast 25 Jahren unterstützt die Caritas im Norden Projekte der örtlichen Caritas in der Ukraine mit Spenden und Hilfsgütern. Mit der Unterstützung der Caritas im Norden konnten über die Jahre drei Armenküchen, eine Schule und ein Projekt für behinderte Menschen aufgebaut und unterhalten werden.
Die Hilfe wird ausschließlich mit Spenden von Unterstützern und Mitarbeitenden finanziert. Der Caritas im Norden war es dabei immer wichtig, kontinuierlich und konstant mit finanziellen Mitteln zu unterstützen um unseren ukrainischen Partnern Planungssicherheit zu geben.
Fast zehn Jahre lang durfte auch ich diese Arbeit begleiten. Mit meinem Wechsel ins Bistum Magdeburg geht dieser Weg nun leider zu Ende. Ich erinnere mich noch sehr gut an die erste Reise in die Ukraine im Frühjahr 2015. Auch damals waren die politischen Spannungen deutlich spürbar. Die Krim war durch Russland annektiert und es gab bereits erste Kämpfe im Osten der Ukraine. Die Berichte von Pfarrer Dimetro (Caritas Rohatyn) von seinen Besuchen an der Front haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen und uns schmerzlich vor Augen geführt, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Beeindruckt war ich bei jeder Reise auf Neue von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen, denen wir begegnet sind. Die Dankbarkeit für die Unterstützung war jederzeit spürbar.
Suppenküche in der Ukraine, ein notwendiges Hilfsprojekt schon vor dem russischen Angriffskrieg.Foto: Mathias Thees
Dass die Unterstützung der Bedürftigen vor Ort wichtiger denn je ist, haben die letzten Monate auf schmerzliche Art und Weise deutlich gemacht. Bei aller Betroffenheit macht es mich froh und dankbar, dass die Hilfsbereitschaft, auch nach mehr als 25 Jahren und vor allem trotz der für viele in unserem Land herausfordernden Situationen in den letzten Jahren, ungebrochen ist. Seit Beginn des Krieges konnten Spenden in Höhe von fast 300.000 Euro gesammelt werden, von denen wir bis heute elf Hilfstransporte mit dringend benötigten Waren des täglichen Bedarfs, Lebensmitteln, Stromgeneratoren etc. zu unseren ukrainischen Partnern schicken konnten. Nicht zu vergessen die jährliche Weihnachtspäckchen-Aktion, an der sich mittlerweile Kindergärten, Schulen und Kirchengemeinden aus dem gesamten Erzbistum beteiligen. So können wir gerade in diesen schwierigen Zeiten ein bisschen Freude schenken.
Ich hoffe und wünsche mir, dass die Partnerschaft mit der Ukraine noch lange besteht und dass wir sie möglichst bald auf ein anderes Fundament stellen können, weil die Menschen vor Ort nicht mehr auf Un-terstützung angewiesen sind und vor allem, weil sie in Frieden leben dürfen. Lassen sie uns gemeinsam dafür eintreten und unsere Stimme erheben, dass wir in einer gerechten und damit friedlichen Welt leben können.
Thomas Keitzl
Vorstand der Caritas im Norden