Ein positives Ergebnis ist sicher die hohe Wahlbeteiligung von 83,5%. In Zeiten der Polarisierung haben fast 50 Mio. Menschen in Deutschland von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Immerhin. Doch mehr als 10 Mio. Stimmen für eine Partei am rechten Rand bedeuten eine Gefahr für die Demokratie und ihre Zivilgesellschaft, für die Sozialverbände und für die Wirtschaft gleichermaßen.
"Die Caritas im Norden erwartet von der neuen Bundesregierung eine Politik des nationalen Ausgleichs, eine Besinnung auf die Werte von Solidarität und Nächstenliebe und eine Stärkung der europäischen Grundgedanken von gegenseitigem Respekt, Toleranz und Konsens.", so Diözesancaritasdirektor Matthias Timmermann. "Das Schüren einer Empörung, die einen nationalen Kern behauptet und doch nur unterstützungsbedürftige Menschen gegeneinander ausspielt, muss mit der Regierungsbildung ein Ende haben. Wir brauchen tragfähige soziale, europäische, klimagerechte und zivilgesellschaftliche Konzepte für die Zukunft, die den Menschen ihre Sorgen und Ängste nimmt.", fährt Timmermann fort.
Gestern vor drei Jahren begann der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine. Bereits kurz darauf, im März 2022 schickte die Caritas im Norden ihren ersten großen Hilfstransport mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs in die Westukraine. Das wurde möglich durch enormes Engagement der Beteiligten und langjährige Kontakte in die Westukraine, in der sich die Caritas seit mehr als 27 Jahren helfend engagieren. Die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung war riesig. Nun, drei Jahre später, wird dieser russische Angriffskrieg und seine wirtschaftlichen Folgen von verschiedenen Seiten genutzt, um eigene Interessen in den Vordergrund zu rücken. Die Caritas im Norden bleibt solidarisch mit der Ukraine und lehnt es ab, den Druck auf Russland, zu einer gerechten Friedenslösung zu kommen, zu verringern.
Die Caritas im Norden bleibt, in Übereinstimmung mit dem Deutschen Caritasverband dabei, in Konflikten ausgleichend, solidarisch und hilfsbereit zu agieren und lehnt die Polarisierung der politischen Landschaft ab.
Der Deutsche Caritasverband hat sich mit 10 Thesen für die Zukunft zum Ausgang der Bundestagswahl positioniert. Auch Erzbischof Dr. Stefan Heße mahnt: "Es ist zu hoffen, dass ab sofort alle demokratisch gesinnten Politikerinnen und Politiker wieder aufeinander zugehen, um sich gemeinsam und fair für eine stabile und leistungsstarke Demokratie einzusetzen. Die Herausforderungen werden in der nächsten Zeit nicht kleiner."