Das Winternotprogramm geht zu Ende, die Hilfe für obdachlose Menschen wird fortgesetzt. Das Krankenmobil ist auf den Straßen Hamburgs unterwegs, um eine ambulante medizinische Versorgung anzubieten. Insgesamt vier Straßensozialarbeiter werden das etablierte Angebot der Caritas künftig begleiten. Ziel ist eine Erweiterung der Beratungsmöglichkeiten direkt vor Ort und eine noch bessere Vermittlung in geeignete Anschlusshilfen für obdachlose Menschen, insbesondere auch für EU-Zugewanderte.
Das Team aus Krankenpflegekräften und ehrenamtlichen Ärzten führt monatlich rund 600 Behandlungen durch. Die rollende Arztpraxis fährt wochentags nach einem festen Tourenplan die Treffpunkte und Einrichtungen der Obdachlosenhilfe an.
Straßensozialarbeiterinnen begleiten das Krankenmobil der Caritas auf den täglichen Fahrten und sprechen gezielt auf der Straße lebende Personen an, um Perspektiven und geeignete Hilfeangebote aufzuzeigen. Indem die Sozialberatung in ein Angebot der niedrigschwelligen medizinischen Grundversorgung eingebunden wird, spricht sie gerade obdachlose Menschen an, die bisher nur unzureichend von Beratungs- und Hilfestrukturen erreicht werden. "Visite Sozial" hilft, indem Menschen zu Behörden und anderen Einrichtungen begleitet sowie zu Hilfseinrichtungen wie etwa Notunterkünften, Tagesaufenthaltsstätten, Rückkehrberatungsstellen und medizinischen Anschlusshilfen vermittelt werden können.
Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard: "Wir wollen verhindern, dass Menschen auf der Straße landen - und denjenigen, die dort sind, eine Perspektive bieten. Hamburg hat ein vielfältiges Hilfesystem. Manche finden den Weg in unsere Einrichtungen jedoch nicht oder nur schwer. Mit diesem Projekt gehen wir bewusst zu den Menschen hin, um ihnen zu helfen, einen guten Weg zu finden."
Andrea Hniopek, Leiterin des Fachbereichs Existenzsicherung beim Caritasverband Hamburg: "In der Kooperation zwischen Caritasverband Hamburg und Sozialbehörde wird durch die konkrete Hilfe für Menschen in Obdachlosigkeit eine Lücke geschlossen. Stadt und Träger müssen ihre Angebote angesichts der Herausforderungen gut abstimmen und verzahnen - das tun wir mit diesem
Mit dem Projekt VisiteSozial findet bereits seit Anfang 2019 zusätzliche Straßensozialarbeit für obdachlose Menschen in Hamburg statt. Im Rahmen eines sukzessiven Projektstarts sind zwei Mitarbeitende bereits in den vergangenen Wochen unterwegs gewesen, um Vernetzung, Einarbeitung und die Festlegung von Arbeitsweisen zu leisten.
Durchgeführt wird das Projekt in einer Kooperation der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Hamburg (BASFI), fördern & wohnen AöR (f & w) und dem Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) und die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration(BASFI) gefördert.