Schwerin, 13.10.2023 - Die Caritas im Norden appelliert an die Landespolitik, soziale Ausgaben als Investitionen in die Zukunft anzuerkennen. In einer Pressemitteilung warnt Diözesancaritasdirektor Matthias Timmermann vor den negativen Auswirkungen von Kürzungen im sozialen Bereich, die das Vertrauen in die Politik schmälern.
"Das Soziale ist das, was die Zukunft gelingen lässt. Wer Ausgaben in das soziale Netz kürzt, verspielt Vertrauen und treibt die Menschen in die Arme derjenigen, die die Grundwerte unserer Demokratie bedrohen", warnt Timmermann. Soziale Ausgaben seien Investitionen in die Zukunft und dürften nicht als Belastung betrachtet werden.
Besonders besorgt ist die Caritas im Norden über die geplanten Kürzungen für das Jahr 2024 im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, den Frühen Hilfen, den Freiwilligendiensten, der Pflege und der Eingliederung von Langzeitarbeitslosen. Diese Kürzungen griffen in den Funktionskern des Sozialstaats ein und hätten weitreichende Auswirkungen auf die Einrichtungen und Dienste der Caritas und anderer Wohlfahrtsverbände.
"Es ist bedauerlich, dass gute Ansätze wie das Deutschland-Ticket gefährdet sind, während klimaschädliche Subventionen unangetastet bleiben. Dabei könnten diese Mittel für soziale Ausgaben genutzt werden", bemängelt Timmermann.
Die Caritas im Norden fordert zudem eine Wohnungsoffensive in Norddeutschland, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken. Die Wahlergebnisse in Hessen und Bayern zeigen laut Timmermann, dass die Menschen verunsichert sind und Ängste um ihre Zukunft haben. Die Caritas fordert daher konsequente Schritte gegen die Wohnungsnot und eine überarbeitete Wohnungsbaupolitik.
"Die Wohnungssituation in Hamburg ist ein Synonym für Fehler in der Wohnungsbaupolitik. Zum Wohle des Gemeinwesens fordern wir mehr Mut zur Menschlichkeit", so Timmermann weiter.