Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz nehmen die Pflegeeinrichtungen, in denen ein Großteil des Infektionsgeschehens stattfindet, zu Recht in den Blick. Antigen-Tests stellen dabei eine sinnvolle Ergänzung dar, ersetzen jedoch nicht alle anderen vorbeugenden Maßnahmen. Noch mehr Testung geht demnach nur mit externer Hilfe.
"Die Pflegeeinrichtungen sind mit allen Kräften bestrebt, flächendeckende Testungen durchzuführen. Es fehlt ihnen dafür aber schlichtweg an Personal. Zusätzliche Pflegefachkräfte sind besonders für die bevorstehende Weihnachtszeit in Eigeninitiative kaum zu gewinnen. In Mecklenburg-Vorpommern besteht aktuell zusätzlich die Pflicht zur Testung aller Besucher und selbstverständlich wollen die Einrichtungen jedem Bewohner den Empfang von Besuch ermöglichen." sagt Diözesancaritasdirektor Steffen Feldmann. "Die Personaldecke ist eh schon extrem dünn, aktuell wird der Fachkräftemangel durch Quarantäne und Erkrankungen von Pflegekräften noch verstärkt. Alle Mitarbeitenden in den Pflegeeinrichtungen geben aktuell ihr Bestes und weit darüber hinaus. Es muss dringend Entlastung her, damit ausreichend Zeit für die Versorgung der Bewohner bleibt."
Alle verfügbaren Kräfte mobilisieren
Der Caritasverband für das Erzbistum Hamburg fordert die Länder und Kommunen im Norden auf, externes Personal abzustellen. "Politik kann und darf sich nicht darauf beschränken, richtige Ziele zu formulieren; sie muss die Einrichtungen auch in die Lage versetzen, diese auch umsetzen zu können", so Feldmann. Gute kommunale Beispiele von mobil zugehenden Test-Teams zeigen, dass es auch so gehen kann.
Jede Kommune und jede Landesregierung ist aufgerufen, mit allen verfügbaren Kräften, sei es der Medizinischen Dienste, von Medizinstudierenden, pensionierten Ärztinnen und Ärzten, der Bundeswehr und von Hilfsorganisationen wie dem THW, die Einrichtungen zu unterstützen. Diese dürfen bei ihrem hohen Engagement nicht länger allein gelassen werden.
Der Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V. ist in Trägerverantwortung von acht vollstationären Pflegeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit insgesamt 663 Plätzen.